Schmerzen stellen eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar, gerade auch für ältere Menschen. 80 Prozent der Pflegeheimbewohner:innen leiden laut aktuellem Schmerzbericht der Volksanwaltschaft unter Schmerzen. Gleichzeitig wird Schmerzerkennung in Verbindung mit kognitiven Einschränkungen bei zunehmendem Alter der Betroffenen immer mehr eine Herausforderung. Die SeneCura Gruppe hat dieses Problem bereits 2011 erkannt und gemeinsam mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU) das wissenschaftlich fundierte, österreichweite Projekt „Schmerzfreies Pflegeheim“ basierend auf der OSiA Studie der PMU entwickelt. Im Rahmen dieses Projekts wurden bisher 535 Pain Nurses ausgebildet. Ziel ist es, dass die Bewohner:innen ein weitestgehend schmerzfreies Leben führen können.

Das Schmerzmanagement im Rahmen der Initiative umfasst eine Neueinstellung der Bewohner:innen bei Medikamenten, außerdem setzt SeneCura stark auf komplementäre Schmerzbekämpfung mit z.B. Wärme, Kälte, Ernährungsumstellung oder Bewegungsaufbau in den hauseigenen Fitnessstudios. Ziel ist es, Schmerzen früher zu erkennen, um sie dann individualisiert und bewohnerzentriert behandeln zu können. Als erster europäischer Pflegeheimbetreiber wurde SeneCura für die qualifizierte Schmerztherapie nach dem Standard der deutschen Schmerzgesellschaft zertifiziert (PainCert). „Mit der Einstellung, dass Schmerzen einfach zum Alter dazugehören, wollten wir uns nicht zufriedengeben. Schmerz ist kein Schicksal, sondern es gilt, Schmerzen gezielt frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit den Mediziner:innen und den Pflegeexpert:innen wirksamer medikamentös und vor allem nicht-medikamentös zu bekämpfen“, erklärt SeneCura CEO Anton Kellner.

Ausbildung für optimiertes Schmerzmanagement
Dreh- und Angelpunkt für ein pflegewissenschaftlich fundiertes Schmerzmanagement sind die als Pain Nurses ausgebildeten diplomierten Pflegekräfte bei SeneCura. Bisher erhielten über 500 Mitarbeiter:innen aus verschiedenen SeneCura Häusern die Chance, diese Weiterbildung zu absolvieren. Dabei erlangen die Kolleg:innen alle wichtigen Fachkompetenzen von der Schmerzerkennung bis zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten – und wie diese an die individuellen Bedürfnisse der Bewohner:innen angepasst werden können. Die Teilnehmer:innen erhalten Einblicke in die Physiologie des Schmerzes, in die Grundlagen der Schmerzmedikation sowie in nicht-medikamentöse Therapieformen. Dadurch können die Absolvent:innen den Senior:innen die optimale Unterstützung für ein weitestgehend schmerzfreies Leben bieten und stehen zudem zur Beratung und Schulung von Bewohner:innen und deren Angehörigen zur Verfügung. Um das Schmerzmanagement auch in Hinblick auf die schwierige Personalsituation flächendeckend in allen Häusern umsetzen zu können, werden laufend interne Schulungen angeboten.
„Uns ist es ein Anliegen, dass unsere Mitarbeiter:innen auf dem Gebiet Schmerz geschult werden – immerhin waren wir der erste Pflegeheimbetreiber in Österreich, der in enger Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg ein strukturiertes und qualitätsgeprüftes Schmerzmanagement-System eingeführt hat.“, so Kellner.
„Gerade angesichts der aktuellen Berichtlegung der Volksanwaltschaft zeigt sich deutlich, wie wichtig ein systematisches Schmerzmanagement in der Langzeitpflege ist. Dies haben wir mit SeneCura schon 2013 mit der OSiA-Studie systematisch umgesetzt“, ergänzt Prof. DDr. Jürgen Osterbrink von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg.